Einerlei ob zwei- oder dreidimensional, der Gedanke, die Idee steht im Vordergrund des künstlerischen Schaffens.
Der Übergang von der dreidimensionalen Architektur zur zweidimensionalen Fläche ist bei mir ein fließender, wobei sich der Bezug von der Materialgebundenheit löst, und bei den Bildern die Idee
der Veränderung im Vordergrund steht.
Es geht darum, der Momentaufnahme aus der Natur eine neue Dimension zu verleihen, durch eine neue Perspektive, durch Änderung der Farbe und der Formen. Die Bilder sollen durch die
Bearbeitung abstrakter und mehrdeutiger werden, es kommt eine neue Gefühlsebene in die Bilder. Der schöpferische Vorgang wird bei einer digitalen Bearbeitung verdichtet, die Möglichkeiten sind
beinahe unbegrenzt. Ein komplexer kreativer Akt ist notwendig, um in vielen digitalen Veränderungsschritten ein aussagekräftiges Bild zu schaffen, das die gewünschte Stimmung widerspiegelt, die
den Betrachter verzaubern soll.
Es handelt sich um eine poetische Aufgabe, dass eine lyrische Antwort auf die Faszination und den Zauber der Natur gibt.
Es hat nicht mehr gereicht, einen Moment oder eine Stimmung mit der Kamera festzuhalten. Ich möchte die Geschichte, die erzählt werden soll, erhöhen, plakativer darstellen, verdichten, auf den
Punkt bringen. Es soll ein zusätzlicher Blickwinkel entstehen, der überrascht, oder erstaunt, vielleicht auch bedrückt, der jedenfalls Assoziationen beim Betrachter auslöst.
Durch die Bearbeitung wird der Kern der Aussage hervorgehoben und der Betrachter wird damit unmittelbarer konfrontiert.
Es gibt auch viele Arbeiten mit lyrischen Inhalten die zeitungebunden die wesentlichen Fragen der Menschheit berühren.
Erich Grasser, Stand 2019